In diesem Blogbeitrag soll es um die Aminosäure L-Lysin gehen. Immer wieder liest oder hört man, dass L-Lysin – auch nur Lysin genannt – einer der Geheimtipps im Kampf gegen Herpes sein soll. Um diesem Mythos auf den Grund zu gehen, müssen wir das Thema ein wenig wissenschaftlich und theoretisch angehen.
L-Lysin ist, wie bereits erwähnt, eine Aminosäure, genauer eine essentielle, also lebensnotwendige Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann, die stattdessen mit der Nahrung zugeführt werden muss. Diese Aminosäure kann sowohl über Lebensmittel aufgenommen als auch über Lysin-Tabletten oder -Kapseln supplementiert werden.
Die „Aufgabe“ von Lysin ist unter anderem, Hormone und Antikörper sowie diverse Enzyme zu bilden. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Mangel unser Immunsystem tatsächlich negativ beeinflussen kann. Da nur ein gesundes und gut funktionierendes Immunsystem das Herpesvirus in Schach halten und Ausbrüche verhindern kann, zeigt schon diese Tatsache allein, dass es in jedem Fall sinnvoll und wichtig ist, eine ausreichende Lysinzufuhr sicherzustellen.
Als Wunderwaffe gegen Herpes wird L-Lysin jedoch noch aus einem weiteren Grund gepriesen. Es agiert als eine Art Gegenspieler der Aminosäure L-Arginin. L-Lysin und L-Arginin stehen quasi in Konkurrenz zueinander, was die Aufnahme aus dem Verdauungstrakt angeht. Das heißt, eine erhöhte Aufnahme von Lysin sorgt dafür, dass weniger Arginin vom Körper aufgenommen wird. Umgekehrt verringert ein Argininüberschuss die Lysinaufnahme.
Und Arginin hat eine wichtige Eigenschaft: Es wird von den Herpesviren benötigt, um zu wachsen. Der Gedanke hinter einer erhöhten Lysinzufuhr ist also der, den Herpesviren ihre „Nahrung“ zu nehmen und somit ihr Wachstum einzudämmen.
Betrachtet man einschlägige Ratgeber und Internetseiten, so ist zum Teil von einer Lysinzufuhr von mehreren tausend Milligramm pro Tag die Rede und das langfristig. Eine Dosierung, die ohne Lysin Tabletten kaum zu erreichen wäre. Andere Empfehlungen belaufen sich auf 16 mg pro kg Körpergewicht. Diese Menge ist schon deutlich leichter über lysinhaltige Lebensmittel zu erreichen. Dazu später aber noch mehr.
Eines wird bei dem Gedanken, Arginin durch viel Lysin zu eliminieren und damit die Herpesviren am Wachsen zu hindern, jedoch vergessen: Unser Körper benötigt Arginin ja nicht einzig und allein für die Versorgung des Herpesvirus, sondern natürlich hat Arginin noch eine Vielzahl anderer wichtiger Funktionen im Körper.
In besonderem Maße während des Wachstums, bei Erkrankungen oder Sport braucht der Körper viel Arginin, es regt nämlich unter anderem die Produktion von weißen Blutkörperchen an, die eine entscheidende Rolle im Immunsystem spielen.
Im Gegensatz zu L-Lysin ist L-Arginin eine Aminosäure, die unser Körper neben der Aufnahme durch Nahrung auch selbst herstellen kann. Hierfür benötigt er andere Aminosäuren und Vitamine. Versuchen wir nun also, Arginin durch einen Lysinüberschuss quasi „zu verbannen“, so wird unser Körper alles daran setzen, den Argininmangel auszugleichen. Dies bedeutet im Umkehrschluss dann wiederum einen erhöhten Bedarf an Aminosäuren und Vitaminen, so dass ein Vitaminmangel entstehen kann.
An dieser Stelle wird relativ schnell klar: Nehmen wir langfristig L-Lysin in hoher Dosierung ein, schaden wir unserem Immunsystem mehr als dass wir es stärken. Dabei ist doch gerade unser Immunsystem im Kampf gegen das Herpesvirus essentiell.
Auf lange Sicht ist es also eher ratsam, auf ein ausgewogenes Verhältnis von Lysin und Arginin zu achten, da unser Körper in der Regel am besten weiß, was er braucht.
An einer Stelle kann es jedoch sinnvoll sein, etwas mehr Lysin zu sich zu nehmen als gewöhnlich: In der Phase eines akuten Herpesausbruchs. Denn das ist der Zeitpunkt, an dem die Viren besonders viel Arginin benötigen, um zu wachsen und sich im Körper zu verbreiten. Trotzdem geht nichts über eine ausgewogene Ernährung, weder in Bezug auf Makro- noch auf Mikronährstoffe.
Und wie setzt man die ganze Theorie nun in die Praxis um? Eine ausgewogene Ernährung ist auch in Bezug auf Aminosäuren kein Hexenwerk. Einmal mit der Thematik befasst und ein paar Wochen bewusst darauf geachtet, wird es schnell zur Selbstverständlichkeit.
Lysin findet sich vor allem in tierischen Lebensmitteln wie beispielsweise Rind-, Hühner- oder Schweinefleisch. Aber auch Milchprodukte und Hülsenfrüchte liefern Lysin.
Der Lysingehalt eines Lebensmittels kann sich jedoch durch die Art der Verarbeitung negativ verändern: Hohe Temperaturen oder „trockene“ Zubereitungsarten wie Rösten oder Toasten reduzieren die Menge an Lysin in einem Lebensmittel. Auch die Kombination mit etwaigem Zucker hat Einfluss auf den Lysingehalt.
Auf eine ausreichende Zufuhr dieser Lebensmittel sollte also durchaus Wert gelegt werden. So kann der Lysinbedarf auch ohne zusätzliche Lysintabletten gedeckt werden, ohne dass im Gegenzug gänzlich auf argininhaltige Lebensmittel verzichtet werden muss. Zu diesen Lebensmitteln zählen unter anderem nämlich auch Nüsse und Samen. Und diese wiederum haben erwiesenermaßen durch ihre gute Fettsäurenzusammensetzung und zahlreiche gute Mikronährstoffe einen überwiegend positiven Effekt auf unseren Körper.
L-Lysin ist also keineswegs DIE Wunderwaffe gegen das Herpesvirus, kann aber bei einem akuten Ausbruch unterstützend wirken, um die Dauer und Schwere des Ausbruchs einzugrenzen.
Eine dauerhafte Supplementierung höherer Dosen L-Lysin durch Nahrungsergänzungen wird Dir auf lange Sicht eher schaden und sogar negative Effekte auf Dein Immunsystem haben. Aber nicht nur das! Eine Langzeiteinnahme von hohen Mengen Lysin hätte einen Arginin-Mangel zur Folge, der zu einer Verengung der Blutgefäße führen kann.
Dies ist für jeden gesunden Menschen schon nicht gut, für Menschen mit einer vorliegenden Erkrankung wie Herz-Kreislauf-Probleme, Impotenz oder Migräne kann es sogar noch schwerwiegendere Folgen haben.
Ich empfehle L-Lysin-Kapseln mit mehreren Gramm Lysin nur für die Behandlung eines akuten Herpesausbruchs – dann aber gerne schon beim ersten Zeichen eines Herpesausbruchs.
Für die dauerhafte Einnahme greife ich zu Kapseln mit einer geringen Dosierung von 160 mg Lysin. Auf diese Weise kann ich leichter ein ausgewogenes Lysin-Arginin-Verhältnis erreichen, ohne bewusst auf Lebensmittel mit einem hohen Arginingehalt wie Nüsse oder (mal eine 😉) Schokolade zu verzichten (Ups. Stimmt das wirklich? Ist Schokolade wirklich ein Auslöser für Herpes?).
Da auch das meiste Gemüse mehr Arginin als Lysin enthält, und ich auf keinen Fall auf Gemüse verzichten möchte und Dir auch nicht dazu raten würde, halte ich eine permanente Ergänzung der Nahrung durch mäßig dosierte Mengen an Lysin für den richtigen Weg im Sinne der Herpesvorbeugung.
Wie viel Lysin die richtige Menge für dich ist, ist abhängig von deinen Ernährungsgewohnheiten. Wie du es richtig anwendest und dosierst, erfährst du daher in meinem E-Book “Raus aus der Herpes-Hölle! Herpesausbrüche verhindern mit der 3-V-Methode.“. Im Bonusmaterial findest du auch eine Tabelle mit den arginin- und lysinreichsten Lebensmitteln, damit du gezielt handeln kannst. In meinem Buch verbinde ich die Wirkung von Lysin mit einem Stoff, der das Eindringen von Herpesviren in unsere Zellen verhindert. Und nur in unseren Zellen können sie sich vermehren. Dein Immunsystem hat es in der Folge leichter, den Angriff der Herpesviren abzuwehren. Und wenn du jetzt noch dein Immunsystem gezielt versorgst, damit es reichlich Immunzellen produziert und diese lange aktiv hält, dann haben die Herpesviren es schwer, überhaupt noch Herpeserkrankungen mit den unangenehmen Symptomen auszulösen.
Deshalb gebe ich dir in meinem E-Book eine genaue Anleitung dazu. Für ein starkes Immunsystem und weniger Herpes.
Herpesfreie Grüße, dein Marcel.
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