Das neue Jahr hat begonnen und viele von uns erinnern sich sicherlich noch gut an die Weihnachtsschlemmereien und den ein oder anderen vernaschten Schokoladenweihnachtsmann. Immer wieder jedoch wird behauptet, dass Schokolade einer der Auslöser für Herpes sei.
Das habe ich mir genauer angesehen und bin diesem Mythos auf den Grund gegangen: Ist der Schokoladenweihnachtsmann gar nicht so gut für Herpesgeplagte, wie er schmeckt und aussieht? Und woher kommt diese Annahme überhaupt?
Die gute Nachricht vorweg: Wer Vollmilch- und weiße Schokolade mag, darf aufatmen. Denn für diese Schokoladensorten kann ich Entwarnung geben. Aber dazu gleich mehr. Eine schlechte Nachricht gibt es aber dennoch: Auf ein paar andere Süßigkeiten sollten herpesanfällige Menschen lieber verzichten.
Bringt man Herpes und Schokolade miteinander in Verbindung, so spielen hierbei die beiden Aminosäuren L-Lysin und L-Arginin die Hauptrolle. Wenn Du von diesen beiden noch nie etwas gehört hast, dann lies am besten zunächst meinen Artikel „Mythos Lysin, was ist dran an der Wunderaminosäure?“.
Lysin gehört zu den essentiellen Aminosäuren, die unser Körper braucht, um so zu arbeiten, wie er soll. Lysin hat u.a. sogar einen nicht unerheblichen Einfluss auf ein gut funktionierendes Immunsystem. Für Herpesleidende ist Lysin aber noch aus einem weiteren Grund wichtig.
Lysin ist der Gegenspieler der Aminosäure Arginin und sorgt auf unterschiedlichen Wegen für einen erniedrigten Argininspiegel in unserem Körper. Und Arginin wiederum wird von den Herpesviren für die Vermehrung benötigt und soll sogar schlummernde Viren zum Ausbruch anregen können.
Deshalb sollten Menschen, die häufiger vom Herpesvirus geplagt werden, immer darauf achtgeben, nicht zu viel Arginin zu sich zu nehmen. Und gleichzeitig wird empfohlen, auf einen erhöhten Konsum von Lysin zu achten, um den Argininspiegel niedrig zu halten und den Herpesviren damit ihren Baustoff wegzunehmen.
Genau aus diesem Grund werden auf Webseiten, in Youtube-Videos und sogar in Fachbüchern argininreiche Lebensmittel aufgeführt. Und auch die allseits beliebte Schokolade ist dann immer dabei.
Schokolade gilt als ein Auslöser für Herpes, da sie tatsächlich einen hohen Arginingehalt aufweist, welcher die Vermehrung und das Wachstum von Herpesviren fördert. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Richtig ist, dass Kakaopulver sehr viel Arginin enthält. Laut offiziellem Bundeslebensmittelschlüssel 1586 mg auf 100 Gramm Kakaopulver. Zum Vergleich: Die meisten Obstsorten enthalten zwischen 10 und 100 mg Arginin je 100 Gramm.
Aber es kommt auf das Verhältnis zwischen Lysin und Arginin an. Nur ein Argininüberschuss in der Nahrung bewirkt auch ein Ansteigen der Argininkonzentration im Körper (zumindest, wenn man davon absieht, dass der Körper Arginin in kleinen Mengen auch selbst herstellen kann – im Gegensatz zu Lysin).
Oberflächlich betrachtet zeigt das Verhältnis von Lysin und Arginin im Kakaopulver, warum Schokolade zunächst herpesfördernd und damit ein Herpesauslöser sein soll: Den 1586 mg Arginin stehen nur 1048 mg Lysin gegenüber.
Nun folgt aber endlich das erlösende “Aber” für Schokoladenfans: Schokolade besteht ja gar nicht nur aus Kakaopulver. Vollmilchschokolade beispielsweise enthält – der Name verrät es – außerdem ja auch noch viel Milch. Und Milch weist, wie viele andere tierische Lebensmittel auch, einen relativ hohen Lysingehalt auf.
Und auch beim direkten Lysin-Argininverhältnis schneidet Vollmilchschokolade gut ab: 473 mg Lysin auf 100 Gramm Schokolade stehen nur 328 mg Arginin gegenüber. Mit einem noch besseren Verhältnis kann weiße Schokolade punkten. Hier sind es 364 mg Lysin zu 171 mg Arginin.
Das Lysin aus der Vollmilchschokolade und weißen Schoki neutralisiert sozusagen die gleichzeitig aufgenommene Menge an Arginin. Und dann bleibt immer noch Lysin übrig.
Die grundsätzliche Behauptung, Schokolade würde aufgrund ihres Arginingehalts Herpesausbrüche verursachen und so ein Auslöser für Herpes sein, ist also falsch!
Im Gegenteil! Wenn es nur um das Lysin-Arginin-Verhältnis geht, steht dem Körper sogar noch überschüssiges Lysin zur Verfügung.
ABER: Auf Zartbitterschokolade oder andere Lebensmittel mit hohem Kakaogehalt sollten Menschen, die oft unter Herpes simplex leiden, jedoch vorsichtshalber verzichten.
Auf den Spuren des Schokoladenmythos‘ bin ich während meiner Recherchen dann auf ein weitaus „gefährlicheres“ Lebensmittel im Kampf gegen Herpes gestoßen: Gelatine. Gelatine ist eine Art Bindemittel, dass aus tierischen Nebenerzeugnissen wie Sehnen und Knochen hergestellt wird.
Den meisten ist Gelatine wohl in Verbindung mit Weingummi oder verschiedenen Puddings ein Begriff. Solltest du also gerne Götterspeise, Gummibärchen und Lakritz naschen und häufig unter Herpes leiden, dann solltest du jetzt hellhörig werden.
Denn Gelatine enthält ganze 7450 mg Arginin auf 100 Gramm. Einen so hohen Argininwert habe ich bis dato noch nicht gesehen.
Diesen fast 7,5 Gramm Arginin stehen immerhin 3,8 Gramm Lysin gegenüber. Das ist zwar auch verhältnismäßig viel. Aber der Überschuss an Arginin ist immer noch gravierend. Ich weiß nicht genau, wie viel Gelatine in einer Packung Weinbären stecken, da die Hersteller ihre genauen Rezepturen unter Verschluss halten. Sie ist aber neben Zucker die Hauptzutat.
Nehmen wir also einmal an, der Gelatineanteil von Weinbären beträgt nur 30 %. Dann enthalten 100 Gramm Weinbären 30 Gramm Gelatine und damit 2,25 Gramm Arginin und „nur“ 1,14 Gramm Lysin. Mit dieser Menge Weinbären führst Du Deinem Körper also einen deutlichen Argininüberschuss zu, den Du mit normalen Lebensmitteln kaum kompensieren kannst. Und Herpesleidenden ist immer angeraten, in einem leichten Lysinüberschuss zu leben.
Auch in vielen Bonbons und Schokoküssen ist der Herpesfreund Gelatine enthalten. Leider findet Gelatine auch in vielen anderen Produkten wie einigen Wurst- und Käsewaren und sogar in Tabletten Verwendung und muss z.T. noch nicht einmal deklariert werden. Selbst einige Weine und Säfte werden mit Gelatine geklärt.
Natürlich wird ein Glas Wein, in dem Gelatine verwendet wurde, nicht automatisch einen Herpesausbruch herbeiführen. Aber der hohe Arginingehalt in Gelatine könnte einen Herpes auslösen und sollte daher in der Lebensmittelauswahl von Herpesbetroffenen definitiv berücksichtigt werden.
Ganz schön viele Infos über ganz schön beliebte Lebensmittel. Ich betone immer wieder, dass ein intaktes Immunsystem das einzige Mittel gegen Herpes ist, das wirklich hilft. Und ein intaktes Immunsystem erreichst Du nur, wenn Du auf Dich und Deine Ernährung achtest.
Vollmilchschokolade und weiße Schokolade fördern somit zwar keine Herpesausbrüche, sie enthalten natürlich aber trotzdem viel Zucker und Fett, weshalb Du Deine Lysinspeicher lieber mit gesunden Lebensmitteln decken solltest. Denn zu viel Zucker und die falschen Fette haben wiederum andere negative Einflüsse auf den Körper. Es spricht aber aus „herpes-prophylaktischer“ Sicht absolut nichts dagegen, sich hin und wieder ein Stück dieser Schokoladensorten zu erlauben.
Vom Verzehr von Zartbitterschokolade, kakaohaltigen Lebensmitteln und Gelatine rate ich hingegen ab, um Herpesausbrüche nicht zu provozieren. Der Arginingehalt, besonders im Vergleich zum Lysingehalt, ist in diesen Lebensmitteln einfach zu hoch. Natürlich möchte ich ein einzelnes Lebensmittel nicht pauschal „verteufeln“, aber oftmals sind es viele kleine Stellschrauben, die dann einen großen Erfolg bringen können, das Herpesvirus langfristig zu kontrollieren.
Und da die Schokoladenosterhasen die Weihnachtsmänner in den Supermarktregalen ja schon abgelöst haben, weißt Du bereits jetzt, nach welchen Kriterien Du hier zugreifen darfst.
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Herpesfreie Grüße, Dein Marcel.
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