Der heutige Beitrag soll sich einer Erkrankung widmen, die oftmals gar nicht mit dem Herpesvirus in Verbindung gebracht wird. Anders als beim Lippenherpes oder Genitalherpes trägt sie das Virus nämlich nicht bereits in ihrem Namen: die Gürtelrose.
Die Gürtelrose wird auch Herpes Zoster genannt und ist eine extrem unangenehme und schmerzhafte Angelegenheit. Doch um euch diesen Typ des Herpesvirus näher zu bringen, müssen wir noch eine andere Erkrankung etwas näher beleuchten, nämlich die Windpocken.
Denn ohne Windpocken gibt es auch tatsächlich keine Gürtelrose. Genauer kann man Windpocken bzw. die für Windpocken verantwortlichen Viren als Ursache für die Gürtelrose bezeichnen.
Windpocken werden durch sogenannte Varizella-Zoster-Viren hervorgerufen. Varizella-Zoster-Viren gehören zu den Herpesviren und sind extrem ansteckend. Das heißt, bei diesen Viren muss es nicht einmal zu direktem Hautkontakt kommen, sondern schlimmstenfalls können sie sogar durch die Atemwege aufgenommen werden, wenn sich in der Luft kleine Speicheltropfen einer infizierten Person befinden. Eine Ansteckung kann bereits vor dem sichtbaren Ausbruch der Windpocken erfolgen.
Gegen die Varizella-Zoster-Viren gibt es eine Impfung, die meist im frühen Kleinkindalter verabreicht wird und die von der Ständigen Impfkommission dringend empfohlen wird. Trifft eine Person ohne Impfung auf eine Person, die akut unter Windpocken leidet, ist eine Ansteckung tatsächlich beinahe vorprogrammiert. Auch Gegenstände können infektiös sein.
Ihr fragt euch jetzt vielleicht, warum ich so viel von Windpocken erzähle, wenn es doch um Gürtelrose gehen soll, aber tatsächlich kann Gürtelrose nicht losgelöst von Windpocken betrachtet werden.
Wer meine anderen Beiträge gelesen und/oder meine Videos gesehen hat, weiß, dass die Primärinfektion mit dem Herpes-simplex-Virus beider Typen meist unbemerkt erfolgt. Dies ist bei einer Infektion mit den Varizella-Zoster-Viren anders. Die Windpocken können hier als Erstinfektion verstanden werden und brechen in der Regel nach einer bis vier Wochen nach Ansteckung aus.
Neben allgemeinem Unwohlsein und leichtem Fieber breiten sich bei Ausbruch die bekannten Bläschen über den ganzen Körper aus, die mit der hochinfektiösen Flüssigkeit gefüllt sind. Nach etwa einer Woche sind die Bläschen abgeheilt und eine Ansteckung ist kaum noch möglich.
Allen Herpestypen gemein ist die Tatsache, dass die Viren ein Leben lang im Körper verbleiben. So auch die Varizella-Zoster-Viren. Die „schlummern“ für immer in allen Nervenendigungen. Werden diese Viren durch eine wie auch immer ausgelöste Schwächung des Immunsystems reaktiviert, kommt es zur Gürtelrose.
Betroffene berichten, dass die Gürtelrose mit Schmerzen entlang der Nervenbahnen beginnt, als würde man die Viren wandern spüren. Wie auch bei den Windpocken fühlt man sich schlapp und angeschlagen, auch hier kann Fieber auftreten. Kurze Zeit später bilden sich rote Stellen und Pusteln auf der Haut, die sich rasch mit Flüssigkeit füllen und sich mehr oder weniger großflächig miteinander verbinden.
Das Besondere an einer Gürtelrose ist, dass sie meist einseitig aufritt, sprich, nur auf einer Seite des Körpers. Die Flüssigkeit in den Bläschen enthält den Windpockenerreger, da es sich ja um die gleichen Viren handelt. Der Kontakt mit dieser Flüssigkeit ist wiederum sehr ansteckend, jedoch ist die Gürtelrose nicht in so erheblichem Ausmaß ansteckend wie die Windpocken selbst.
Ein normaler Verlauf der Gürtelrose dauert in der Regel zwei bis vier Wochen. In jedem Falle sollte bei ersten Anzeichen sofort ein Arzt aufgesucht werden. Da die Bläschen stark jucken können, kann der Arzt neben Schmerzmitteln auch etwas gegen den Juckreiz verschreiben. Virushemmende Mittel können außerdem verhindern, dass sich der Herpes Zoster immer weiter verbreitet.
Bei jungen Menschen verläuft eine Gürtelrose meist relativ harmlos und klingt nach wenigen Wochen wieder ab. Jedoch sind jüngere Menschen auch eher selten von Herpes Zoster betroffen. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko einer Gürtelrose erheblich.
Vermutet wird, dass dies mit der nachlassenden Aktivität des Immunsystems zusammenhängt. Doch nicht nur, dass das Risiko einer Erkrankung mit zunehmendem Alter steigt, auch die Intensität der Gürtelrose nimmt meist mit dem Alter zu.
Eine Gürtelrose sollte immer genau beobachtet und nicht unterschätzt werden. Neben der zum Teil wirklich starken Schmerzen kann der Herpes Zoster nämlich auch gefährlich werden.
Besondere Vorsicht sollte immer dann geboten sein, wenn das Virus im Bereich des Gesichts ausbricht. Denn auch der Gehörgang oder die Augen können von den Varizella-Zoster-Viren befallen werden. Schlimmstenfalls kann dies durch Nervenschädigungen zur Taubheit oder Erblindung führen. Auch Gesichtslähmungen sind möglich. Zu nachhaltigen Nervenschädigungen kann es auch an jeder anderen Stelle kommen, die von Herpes Zoster befallen ist. Halten Nervenschmerzen auch noch 90 Tage nach Ausbruch der Gürtelrose an, so spricht man von einer Postzoster-Neuralgie.
Das Risiko hierfür steigt mit jedem Lebensjahr erheblich. Die Postzoster-Neuralgie kann im schlimmsten Falle dazu führen, dass Betroffene bis an ihr Lebensende unter starken Schmerzen leiden müssen, die – wenn überhaupt – nur mit hochdosierten Schmerzmitteln eingedämmt werden können. Studien zeigen außerdem, dass nach einer Gürtelrose ein erhöhtes Schlaganfallrisiko vorliegt.
Schwangere Frauen müssen sich bei einem Ausbruch von Herpes Zoster eher weniger Sorgen machen. Dafür umso mehr bei einem Ausbruch der Windpocken während der Schwangerschaft.
Je nach Schwangerschaftswoche kann es zu erheblichen Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen. Daher empfehlen Ärzte Frauen mit Kinderwunsch, die selbst keine Windpockeninfektion in der Vergangenheit hatten, in jedem Falle eine Impfung gegen die Windpocken.
Seit kurzem gibt es eine Impfung gegen die Gürtelrose, die auch dann noch greift, wenn es in der Vergangenheit zu einem Ausbruch der Windpocken gekommen ist. Die Ständige Impfkommission empfiehlt diese Impfung Personen ab 60 Jahren bzw. bei chronischen Erkrankungen oder einer Immunschwäche auch schon ab 50 Jahren. Die Gürtelrose wird mit zunehmendem Alter gefährlicher für den Körper.
Je früher ein Arzt aufgesucht wird, desto besser lässt sich Folgeschäden vorbeugen. Besonders gefährdet sind Menschen, die aufgrund von schweren Erkrankungen wie Krebs ohnehin sehr angeschlagen sind oder die bereits an einer (Auto-)Immunerkrankung leiden. Niemals sollte Herpes Zoster jedoch unterschätzt werden, egal ob eine Vorerkrankung vorliegt oder nicht.
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Herpesfreie Grüße, dein Marcel.
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